Was ist Chlorothalonil?
Chlorothalonil ist ein Fungizid, das bis zum Jahre 2020 in Pflanzenschutzmitteln gegen Pilzbefall zugelassen war. Am 1. Januar 2020 hat das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) den Einsatz von Chlorothalonil verboten. Der Wirkstoff wurde im Getreide-, Gemüse-, Wein- und Zierpflanzenbau verwendet. Bei Verwendung dieser Pflanzenschutzmittel können Metabolite, also Abbauprodukte, entstehen – diese wiederum können ins Grund- und Trinkwasser dringen. Bei einigen der Metaboliten kann eine schädliche Wirkung nicht ausgeschlossen werden. Zudem wird der Stoff Chlorothalonil neu als wahrscheinlich krebserregend klassifiziert, und Metabolite von krebserregenden Stoffen sind im Trinkwasser generell unerwünscht, so das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). Infolgedessen wurden im Dezember 2019 alle Metabolite des Stoffs Chlorothalonil als «Trinkwasser-relevant» eingestuft, und der Chlorothalonileinsatz in Pflanzenschutzmitteln wurde verboten. Der Stoff ist weiter auch in Holzschutzmitteln drin; so kann er auch in Innenräumen gefunden werden.
Hat es Chlorothalonil im Wasser?
Die Metaboliten vom Chlorothalonil können durch den Boden ins Grund- und Trinkwasser gelangen. In der Schweiz gilt jedoch eine strenge Regelung, welche besagt, dass ein Liter Trinkwasser höchstens 0.1 Mikrogramm Chlorothalonil bzw. von dessen relevanten Abbauprodukten enthalten darf (s. die Verordnung des EDI über Trinkwasser sowie Wasser in öffentlich zugänglichen Bädern und Duschanlagen, SR 817.022.11). Im Jahre 2017/18 hat das Bundesamt für Umwelt eine landesweite Einschätzung des Stoffes im Grundwasser gestartet.
Das Ergebnis zeigte, dass einige Metaboliten von Chlorothalonil den Grenzwert von 0.1 Mikrogramm pro Liter überschritten. Am meisten betroffen war das Grundwasser im Mittelland, welches sich nahe landwirtschaftlich genutzter Flächen befand. Dabei ist herauszustreichen, dass zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle Metabolite von Chlorothalonil als Trinkwasser-relevant galten. Abgesehen von Chlorothalonil- und Chlorothalonil-Metabolitrückständen im Wasser kann der Wirkstoff Chlorothalonil auch in mit Pestiziden direkt bespritztem Gemüse vorkommen.
Da der Stoff Chlorothalonil nun in der Landwirtschaft verboten ist, gelangt er so auch nicht mehr ins Grundwasser. Jedoch hat sich das Grundwasser seit der neuen Regelung noch lange nicht vollständig erneuert. Zudem sind die Metaboliten von Chlorothalonil ziemlich langlebig. Dadurch werden diese unerwünschte Substanz und seine Metaboliten noch eine ganze Weile im Grundwasser nachweisbar sein.
Kein Chlorothalonil
Eptinger Mineralwasser enthält kein Chlorothalonil und ist somit frei von diesem Fungizid.
Dank der Quelle in 417 Metern Tiefe, ist Eptinger Mineralwasser von äusseren Umwelteinflüssen geschützt.
Sind Chlorothalonil und seine Metaboliten schädlich?
Der Stoff Chlorothalonil wird gemäss der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bei oraler oder dermaler Aufnahme als gering akut toxisch eingestuft. Bei inhalativer Aufnahme wird der Stoff als sehr giftig bewertet. Bei dermaler Aufnahme können Allergien auftreten, jedoch gilt Chlorothalonil nicht als generell hautreizend. Der Augenkontakt mit der Substanz ist zu vermeiden. Weiter wurden zur Untersuchung der Wirkung von Chlorothalonil Tierversuche unternommen. Bei Ratten und Mäusen seigten sich Tumore in den Nieren. Daher kommt auch der Verdacht, dass Chlorothalonil für den Menschen krebserregend sein könnte. Der Stoff gilt als ein «Stoff mit begründetem Verdacht auf krebserzeugendes Potential». Anzeichen von Genotoxizität oder einer Beeinflussung der Nerven (Neurotoxizität) konnten nicht gefunden werden.
Auch die Metaboliten von Chlorothalonil können gefährlich sein. Heute kennt man 20 Metaboliten von Chlorothalonil. Eines davon wird in Pflanzen und Tieren gebildet und ist bei oraler Aufnahme akut toxisch. Nicht alle Metabolite sind gleich gut aus dem Wasser entfernbar; meist ist das ein eher schwieriges Unterfangen. Eine Möglichkeit ist teils die Elimination mithilfe von Aktivkohle.
Die erlaubte Tagesdosis Chlorothalonil liegt gemäss EFSA bei 0.015 mg/kg Körpergewicht. Bei einer 60 kg schweren Person sind das 0.9 mg pro Tag.
Im Bezug auf das Trinkwasser kann man folgende Rechnung aufstellen: Um die erlaubte Tagesdosis zu erreichen, müsste man bei einem Trinkwasser mit 0.1 Mikrogramm Chlorothalonil pro Liter (= Grenzwert) ca. 150 Liter Wasser pro Tag und Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen.
Eptinger Mineralwasser wurde auf Chlorothalonil getestet: Wir sind stolz darauf, dass Eptinger frei von Chlorothalonil ist.